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Immer mehr Menschen im Landkreis Harburg brauchen einen Zweit-Job

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os. Winsen. Die Zahl der Menschen im Landkreis Harburg, die einen Zweit-Job für ihren Lebensunterhalt brauchen, ist in den vergangenen zehn Jahren drastisch gestiegen. Das geht aus einer Untersuchung hervor, die das Pestel-Institut in Hannover im Auftrag der Gewerkschaften ver.di und Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) gemacht hat. Demnach waren im vergangenen Jahr im Kreis fast 8.000 Menschen (=acht Prozent) auf einen Mini-Job als zusätzliche Einnahmequelle angewiesen, rd. 142 Prozent mehr als 2002. Matthias Hoffmann, Geschäftsführer des ver.di-Bezirkes Lüneburger Heide, macht für das "Multi-Jobben" vor allem Niedriglöhne verantwortlich. "Auf der einen Seite werden Stundenlöhne bezahlt, die im Keller sind, auf der anderen Seite steigen die Lebenshaltungskosten", so Hoffmann. Das sei Gift vor allem für Niedrigverdiener. Abhilfe könne nur ein einheitlicher gesetzlicher Mindestlohn sein. Die generelle Lohnuntergrenze von 8,50 Euro pro Stunde könne nur ein Einstieg sein. Er müsse rasch in weiteren Schritte angehoben werden, fordert Silke Ketnner, Geschäftsführerin der NGG-Region Lüneburg. Eine Absage erteilen die Gewerkschaften Plänen der Bundesregierung, regional unterschiedliche Lohnuntergrenzen einzuführen. Das führe zu einem "Lohn-Flickenteppich", durch den in Deutschland Billig-Regionen etabliert würden.

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